Anhalter

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Glossar
 
Erstellt:22.04.98
Aktuallisiert:23.04.98


Layout & Design:
Jan Huschauer

Schreibwaren: Post & Zeitung

Editoren

EMACS

Der Emacs ist schon 'ne feine Sache (wenn Du abends nichts mehr vorhast), und das Auswendigkönnen der fingerbrechenden Kommandos gehört zum guten Ton aller (alten) Informatiker. Einige Leute unken, EMACS stehe für "ESC Meta Alternate Control Shift" - und genau so wird er auch bedient. :-)

Also gut - nehmen wir mal an, wir hätten nichts Besseres, dann starten wir den Moloch mit:

emacs   oder   emacs Dateiname
(wer hätte das gedacht!)

Raus kommen wir mit CTRL-x CTRL-c. Wenn es sich gar nicht vermeiden läßt, schreiben wir vor dem Rausgehen dann doch noch einen Text und beantworten die Frage, ob wir speichern möchten, beim Verlassen mit einem lapidaren y.

Ach was - Rumblättern willst Du auch noch in der Datei? Dann versuch doch mal page-up, page-down. Ätsch - reingefallen - gibt nur Steuerzeichen. Nach unten geht's mit CTRL-v und hoch mit META v. Die Escape-Taste darfst Du aber nicht festhalten (sog. Meta-Taste zum Umschalten der Modi), also nur einmal kurz antippen, loslassen und dann v drücken.

Das am häufigsten benutzte Kommando bei der Arbeit mit dem Emacs dürfte zweifelsohne CTRL-g sein. Damit wird ein versehentlich gewähltes Kommando wieder abgebrochen.

Aber gut, daß wir mal drüber gesprochen haben - gell?

Eine kleine Anekdote am Rande: Es gab mal einen Studenten, der wollte mit CTRL-x CTRL-w einen Text speichern. Dummerweise verdrehte er x und w, und schon war der Text futsch!

Wer mit X-Windows arbeitet, dem sei der XEmacs empfohlen mit so schönen Sachen wie Pulldown-Menüs, TeX/C/Pascal/LISP/Unterstützung, Mail- und News-Integration und Online-Tutorial (Eltern haften für ihre Kinder! A.K.).

VI

Stell Dir vor, Du sitzt vor einem Rechner, von dem Du nicht weißt, was für'n Betriebssystem drauf ist. Dann tipp mal vi ein. Wenn dann ein Editor erscheint, weißt Du - Du bist im UNIX. Das Teil gehört halt immer dazu. Die zu bearbeitende Datei gibt man/frau am besten gleich mit an (s.o.), also:
vi Dateiname

Der vi kennt drei verschiedene Modi: Eingabe-, Kommando- und Letzte-Zeile-Modus. Mit ESC kommst Du immer in den Kommandomodus zurück.

Befehle werden in guter alter ed-Manier akzeptiert, durch Voranstellen eines Doppelpunktes. Bsp.: :w speichert die aktuelle Datei, und :r Datei liest ein neues File in den Puffer.

Beim Start von vi ist erst einmal der Kommando-Modus aktiv. Nachdem Du den Cursor an die richtige Stelle gebracht hast, kannst Du mit i (insert) Text einfügen oder mit a (append) anhängen. Löschen geht mit x (ein Zeichen), dw (ein Wort) und dd (ganze Zeile). Hin- und hergeblättert wird mit CTRL-F (forward) und CTRL-B (backward).

Der Letzte-Zeile-Modus dient dazu, Text aus anderen Dateien in den Puffer einzufügen, Suchen und Ersetzen zu spielen und anderes mehr. Zum Verlassen von vi :q eintippen oder :wq, wenn er den Text auch speichern soll (alternativ: :q! zum Verlassen ohne Speichern).

Meist kann man schon von weitem hören, ob jemand mit dem vi arbeitet. Wenn Du im falschen Modus die richtige Taste drückst, quittiert der vi Deine Aktion mit heftigem Piepen. Aber zum Glück gibt's ja auch noch (aber immer seltener) den JOE.

JOE

Wer von OS/2 oder DOS kommt, der vermißt vielleicht einen Editor, bei dem man gemütlich mit den Cursortasten durch den Text scrollen kann, hier und da mal eine kleine Änderung vornehmen kann, und das Ganze möglichst, ohne daß man dafür Abitur braucht. Und Ihr werdet's nicht glauben: Sowas gibt's sogar. Aufruf:
joe     bzw.   joe DateiName

Der JOE ist Joe's Own Editor und WordStar-kompatibel. Was bleibt also noch zu sagen? Für alle, denen das doch nichts sagt: JOE wird ähnlich bedient wie der Turbo-Pascal-Editor. Hilfe ist mit CTRL-k-h verfügbar, raus geht's mit CTRL-k-x.

XED & AXE & NEDIT

Ein paar Editoren, die nur unter X-Windows einsetzbar sind, hören auf die Namen:
xed     axe     nedit

Auch wenn gelegentlich Ungereimtheiten auftreten, so sind sie doch eine wesentliche Erleichterung im Vergleich mit den oben genannten Editoren. Insbesondere axe und nedit bieten eine Vielzahl von Optionen und erlauben die gleichzeitige Bearbeitung von mehreren Textfenstern.


Drucken

"Entscheidend ist, was hinten 'rauskommt." (H. Kohl)

Was nützen einem die schönsten Präsentationscharts oder die schnellsten Berechnungen, wenn die Ergebnisse nachher nicht schriftlich festgehalten werden können? Vor dieser Problematik standen auch die Verantwortlichen der Uni - und sie haben gehandelt. Jeder Druck kostet Geld! Aber nicht unbedingt Deines. Denn Du bekommt einen Semester-Freibetrag von DM 40,-. Falls Dir das noch nicht reicht, kannst Du einen Antrag auf mehr stellen oder selber bezahlen.

Im Rechnernetz der Universität gibt es eine Vielzahl von Druckern. Um sie unterscheiden zu können, wurde für jeden von ihnen ein Name vergeben (auch jeder UNIX-Rechner besitzt einen eindeutigen Namen).

Eine Auflistung aller verfügbaren Drucker bekommt ihr mit:

printers

Oder auf der WWW-Seite: http://www.uni-koblenz.de/~admin/Aktuelles/Drucker.html

Es gibt keinen Standard-Drucker mehr. Mit der Umgebungsvariablen PRINTER kannst Du Dir aber Deinen persönlichen Standard-Drucker definieren. In Deiner .cshrc könnte die folgende Zeile stehen:

setenv PRINTER Druckername

Dem nicht-privilegierten Fußvolk unter Euch stehen drei zentrale Drucker zur Verfügung, die auf die Namen ioni, rzps und qmsps hören. Die beiden letztgenannten sind sogenannte PostScript-Drucker, d.h. sie können über eine herstellerunabhängige Seitenbeschreibungssprache (PostScript) angesprochen werden. Der Vorteil davon ist, daß Dateien, die im PostScript-Format vorliegen, auf jedem beliebigen PostScript-Drucker ausgedruckt werden können. Da die oben genannten Drucker rzps und qmsps beide Laserdrucker sind, ist die Qualität der Ausdrucke ausgezeichnet. Der qmsps druckt übrigens auf Altpapier.

Beim ioni handelt es sich um einen strahlungsarmen Ionendrucker nach einer Konstruktionsbeschreibung von Wilhelm Conrad Roentgen. Die Qualität der Ausdrucke ist im Vergleich zu den Laserdruckern schlechter, dafür ist die Ausgabegeschwindigkeit deutlich höher, so daß man auch auf Ausdrucke mit 100 Seiten oder mehr nicht lange warten muß.

Doch Vorsicht: Der Ionendrucker ist weder in der Lage, Umlaute und 'ß' aufs Blatt zu bringen, noch kann er PostScript-Dateien oder DVI-Dateien richtig umsetzen. Insbesondere die fehlende PostScript-Unterstützung kann fatale Folgen haben, da solche Dateien in der Regel sehr groß sind (50 Kilobyte bis mehrere Megabyte) und diese Dateien so, wie sie sind, ausgegeben werden (da lacht der Regenwald). Für einfache ASCII-Texte (beispielsweise Source-Codes) ist der Ionendrucker jedoch aufgrund seiner günstigeren Druckkosten zu verwenden. Zum Thema Drucken von DVI-Dateien siehe auch das Kapitel über LaTeX.

Soweit zur Beschreibung der Printer. Gedruckt wird mit dem Befehl:

lpr -PDruckername  Dateiname

Zu beachten ist dabei, daß UNIX case-sensitiv ist und alle oben genannten Druckernamen mit einem Kleinbuchstaben beginnen. Da die Drucker prinzipiell für jeden Benutzer zur Verfügung stehen, ist es gelegentlich interessant zu wissen, wer außer einem selbst noch Druckjobs abgeschickt hat. Diese Informationen erhält man durch Eingabe von

lpq -PDruckername     (line printer queue)

Tabellarisch werden alle Druckaufträge in der Reihenfolge ihrer künftigen Abarbeitung aufgelistet. Neben den Bezeichnungen und Größen der Druckdateien und den Namen der entsprechenden Benutzer werden unter anderem die zugehörigen Job-IDs ausgegeben. Diese sind insbesondere von Bedeutung, wenn man versehentlich einen Druckauftrag abgeschickt hat. Dann ist es nämlich möglich, mit Hilfe von

lprm -PDruckername Job-ID     (line printer remove)
die entsprechende Datei wieder aus der Druckerwarteschlange zu entfernen.

Da die Drucker nicht offen zugänglich sind, werden die fertigen Ausdrucke etwa stündlich von den Angehörigen des Rechenzentrums in die Fächer vor dem NT-Pool (G124) gelegt. Am besten also erst mal in die Kantine.

Durch das Vorhandensein von PostScript-fähigen Laserdruckern bietet sich für diejenigen unter Euch, die ihre Studienarbeit lieber mit der heimischen Textverarbeitung verfassen wollen, aber keinen eigenen Drucker haben, eine einfache Möglichkeit, zu qualitativ hochwertigen Ausdrucken zu gelangen. Dazu müßt Ihr zunächst zu Hause einen PostScript-Druckertreiber in Eurer Textverarbeitung installieren und das Dokument dann beim Drucken nicht an den (nicht vorhandenen) Drucker schicken, sondern in eine Datei umlenken.

Nach dem gelungenen Ausdrucken kopiert Ihr genau diese Datei auf eine Diskette, radelt in die Uni und spielt sie wie unter DOS-Dateien verzollen beschrieben in das Rechnernetz der Uni ein.

Doch halt: Bevor Ihr Eure PostScript-Datei mit lpr ausdruckt, müssen zunächst einige DOS-spezifische Steuerzeichen (EOF, CR) aus der PostScript-Datei entfernt werden (sonst ist der Drucker blockiert, bis der freundliche Mann vom Rechenzentrum vorbeischaut). Dies gelingt am einfachsten mit dem Programm tr (translate), das Ihr wie folgt aufruft:

tr -d "\004\015" <PSDatei_alt >PSDatei_neu

Seid Ihr einmal nicht sicher, ob eine PostScript-Datei den weiten Weg heil überstanden hat, könnt Ihr mit

ghostview
die PostScript-Datei unter X-Windows seitenweise betrachten (vergleichbar mit den DVI-Previewern für LaTeX).

Der Expertentip zum Schluß: Wenn wir Euch ioni, rzps und qmsps als Druckernamen angegeben haben, so war dies nur die halbe Wahrheit. Diese Namen sind lediglich Pseudonyme für spezielle Kombinationen von Druckern und deren Konfigurationen. So kann der Ionendrucker mit Hilfe des Namens iomini dazu gebracht werden, 192 Zeilen im Querformat zweispaltig auszugeben (Ganz Neugierige können sich in der /etc/printcap schlau machen).


Nachrichten & elektronische Post

Wenn Du andere Leute nerven willst, bietet Dir UNIX hierfür grundsätzlich drei Möglichkeiten: Direkt (indem Du etwas auf den Bildschirm Deines Opfers schreibst), indirekt (durch Reklame-Wurfsendungen ins elektronische Postfach) und öffentlich (gleich was ans schwarze Brett hängen).

Wen Du sofort belästigen kannst, erfährst Du, wenn Du

who
eingibst. Dann erscheint eine Liste mit den Leuten, die zur gleichen Zeit auf dem Rechner sind. Das könnte etwa so aussehen:
ford        tty00     Nov 5     12:00
arthur      tty01     Nov 5     08:15
ichauch     tty42     Nov 5     11:47

Allen Anwender/innen, die über mehrere Kennungen verfügen und denen es beliebt, sich öfters mittels su zu häuten, sei "who am i" wärmstens empfohlen, das wohl keiner weiteren Erklärung bedarf.

Gepiesackt wird zum Beispiel mit

talk UserName
das den anderen Benutzer zum Dialog auffordert. Wenn Dein Gesprächspartner mit Dir schwatzen möchte, wird der Bildschirm in zwei Teile (bzw. zwei Fenster unter X-Windows mit ytalk) geteilt - in der einen Hälfte siehst Du, was Dein Chat-Partner schreibt, und in der anderen Hälfte kannst Du Deinen Senf dazugeben. Willst Du den Chat abbrechen, mußt Du kurz auf Ctrl-C tippeln. Befindet sich der gewünschte Gesprächspartner auf einem anderen Rechner (siehe auch die Ausführungen zu rusers in "Im Reich der Sonne"), so muß der talk-Aufruf um den Rechnernamen ergänzt werden, d.h.
talk UserName@RechnerName

MAIL & NEWS

Wer in das studentische Leben eintritt, wird sich in vielerlei Hinsicht umgewöhnen müssen. Liebgewonnene Gewohnheiten wie etwa das Zettel-unterm-Tisch-Weitergeben sind an der Uni verpöhnt. Stattdessen wird zukunftsweisenderweise ne mail geschickt. Entweder direkt an einen Empfänger, oder an ein Nachrichten-Brett (thematisch ist da so ziemlich alles vertreten, von alt.aquaria bis z-netz.zeitgeist). Das Ganze funktioniert sogar über die Grenzen des eigenen Rechnernetzes hinaus und international.

Weltweit existieren diverse sog. Backbone-Rechner, die den internationalen Datenaustausch koordinieren. Von diesen Backbones verzweigen weitere T-bones, an denen letztlich die Sites hängen (Unis, Organisationen, ...).

Der Vorteil hierbei ist, daß größere Datenvolumina somit nur einmal in eine bestimmte Region übertragen werden müssen. Die News-Pakete für Europa laufen z.B. bei der CWI in Amsterdam ein und werden von da weiter verteilt an die nationalen Backbones.

Anfallende Mail wird sofort ausgetauscht. Der deutsche Knoten ist die unido (Universität Dortmund). Welche Rechner überhaupt zu erreichen sind, steht in einem Verzeichnis (Maps), in das sich jede Site eintragen muß, um mitspielen zu dürfen.

Bei der Konzeption des Mail- und News-Systems lag es nahe, vorhandene Strukturen zu verwenden, die UNIX in Form von mail und uucp (UNIX to UNIX copy) zur Verfügung stellt. Das findet seinen Ausdruck im Adressierungs(un)wesen des Systems. Jeder Empfänger kann über eine Adresse der Form

benutzer@rechner.abteilung.organisation.land
netzübergreifend angemailt werden.

Konkretes Beispiel: Die Fachschaft kann sowohl von innerhalb der Uni als auch aus Übersee unter der Netzadresse fsinfko@uni-koblenz.de angemailt werden (die Angabe eines Rechners entfällt). Setzt anstelle von fsinfko Eure eigene Kennung, und Ihr habt Eure Internet-Adresse. Für uni-interne Mails reicht es im übrigen aus, als Adresse nur die Kennung anzugeben.

Technisch wird das Netz durch Standleitungen, X.25, sowie gewöhnliche Telefonleitungen realisiert. Klartext: Das kostet Geld. Daher hat auch nicht jede/r die Berechtigung, Mail nach draußen zu schicken. Aber zumindest kannst Du Dich uni-intern mit Leuten zum Kino verabreden und internationale Nachrichten lesen.

Um in der Wunderwelt der DFÜ mitzumischen, stehen Dir diverse (stöhn) Programme zur Verfügung. Für die News hätten wir da zum Bleistift trn (threaded read news) und die X-Windows-Variante xrn (es geht auch mit'm emacs - ich weiß, ich weiß - schon gut, schon gut). Für mail-Geschichten haben sich der elm (electronic mail) pine bzw. das X11-Pendant xmailtool bewährt.

ELM

Gestartet wird mit:
elm

Wenn Du den elm zum allerersten Mal aufrufst, wird er Dich fragen, ob er ein paar Verzeichnisse für Dich anlegen darf. Der Einfachheit halber antworte mit y.

Auf dem Bildschirm erscheint eine Liste mit Nachrichten, die für Dich eingetroffen sind. Neue Nachrichten erkennst Du an einem N.

Du kannst die angezeigte Post lesen, indem Du den Rollbalken darüber setzt (Cursortasten sollten hier funktionieren) und dann einfach Return drückst. Eine Mail hat immer den Aufbau: Header - Body. Im Header befinden sich Informationen über den Absender, den Betreff und den Weg, den die Nachricht netzintern gegangen ist (interessant für Antworten).

Mit i (index) kommst Du wieder zurück zur Übersicht. Am unteren Bildschirmrand werden Dir einige Aktionen zur Auswahl angeboten, z.B.: r (reply) zum Antworten, d (delete) zum Löschen, m (mail), um einen Brief an einen neuen Adressaten zu schreiben.

Wenn Du einen neuen Brief schreiben willst, fragt der elm Dich zunächst nach dem Empfänger und dem Betreff der Nachricht (bei Replies geht das automatisch). Deine eigenen Briefe schreibst Du offline, das heißt, für Dich wird automatisch ein Editor aufgerufen (gewöhnlich der vi; dies kann unter o wie options oder mit

setenv EDITOR=joe
in der .cshrc geändert werden), mit dem Du den Brief nach allen Regeln der Kunst gestalten kannst.

Nach dem Speichern und Verlassen des Editors hast Du dann die Möglichkeit, Deine Tiraden ins digitale Nirwana zu schicken (mit f - forget it) oder den Schmu tatsächlich abzuschicken (mit s - send mail).

Um das Ganze zu testen, kannst Du auch eine Nachricht an Dich selbst schicken. Eine Übersicht aller vorhandenen Optionen bekommst Du, wenn du als Kommando zweimal hintereinander ? eingibst.

PINE

Einfacher zu bedienen als elm (Ulme) ist pine (Pinie). Auch hier wird mit
pine
gestartet, und nach dem ersten Start immer brav alles mit y bestätigen. Auf den ersten Blick erkennt man die Unterschiede zu elm: Ein Menü und zwei Zeilen am unteren Bildschirm, die immer Auskunft darüber geben, welche Tasten was machen. Ein weiteres Feature findest Du erst, wenn Du Deine erste Mail tippst: Ein eingebauter - und sogar brauchbarer - Editor.

Viel mehr läßt sich an dieser Stelle nicht über pine sagen, da es sich von selbst erklärt. Noch ein Tip: Da nicht immer alle Tasten in die beiden letzten Zeilen passen, kannst Du Dir mit h wie Help jederzeit eine gesamte Übersicht der möglichen Tasten anzeigen lassen.

XMAILTOOL

Komfortabler als mit dem elm oder pine geht es unter X-Windows mit dem Programm xmailtool zu. Insbesondere das Abschicken von eigenen Mails bereitet Anfängern beim elm erhebliche Probleme, da der Umgang mit dem externen Editor etwas Gewöhnung bedarf. Ein beliebter Fehler ist das Nicht-Abspeichern der Nachricht vor dem Verlassen des Editors, der zum Verschicken einer leeren Nachricht führt (da macht's Aha! beim Empfänger).

xmailtool räumt mit diesen Unzulänglichkeiten auf und kann daher uneingeschränkt empfohlen werden. Eigene Nachrichten werden über die Auswahl compose (nicht: new mail) erzeugt und abgeschickt. Dazu öffnet sich ein Fenster, in dem der Brief verfaßt werden kann. Der Empfänger (ggf. auch mehrere, durch Kommata getrennt) und das Thema der Nachricht werden in den ersten beiden Zeilen des Textes festgelegt. Im Gegensatz zum elm wird nicht überprüft, ob die (Form der) Adresse des Empfängers korrekt ist. Schlägt das Absenden der Nachricht fehl, landet die gestrandete Nachricht in der Datei dead.letter oder kommt unverzüglich an einen selbst zurück.

TRN & XRN...

...sind "News-Reader". Aufruf mit:
trn (respektive xrn bei X-Windows)

Die Artikel im News-System werden thematisch nach Gruppen und Herkunft (Netzen) geordnet (s.o.). Wenn das Programm gestartet wird, guckt es zunächst nach, in welchen Gruppen neue Artikel vorhanden sind, und bietet Dir diese Gruppen einzeln zum Lesen an.

Du kannst jetzt bestimmen, welche Gruppen Dich überhaupt interessieren. Einzeln werden die Gruppen mit y oder n bestimmt, Du kannst aber auch Y oder N eintippen, dann sind alle Gruppen gemeint.

Zum Lesen der Artikel brauchst Du im Grunde genommen immer nur die Leertaste zu betätigen. Der trn ackert dann alle Nachrichten der Reihe nach durch.

Für Einsteiger empfiehlt es sich, zunächst die Gruppe de.newusers zu lesen.

Eine komplette Hilfe für alle Funktionen des News-Readers bekommst Du mit h. Heißer Tip: Wenn Du u (unsubscribe) drückst, wirst Du nie wieder von der Gruppe belästigt, die Du gerade liest. Ganz heißer Tip: xrn ausprobieren. Ist einfach komfortabler.

Wenn Du ausprobieren möchtest, wie man/frau Nachrichten in die News-Bretter schickt, steht Dir hierfür speziell die Gruppe infko.test zur freien Verfügung.


Eine Welt für sich

Im Laufe der Entwicklung des Internet haben sich verschiedene Verfahren entwickelt, um mit der weiten Welt Kontakt aufzunehmen und Informationen auszutauschen. Genannt seien an dieser Stelle Dienste wie Telnet, FTP und Gopher. Im Multimedia-Zeitalter ist es jedoch notwendig geworden, daß auch Bilder und Ton in einer einheitlichen Art und Weise zwischen Benutzern ausgetauscht werden können.

WWW

Das World-Wide Web (WWW oder auch W3) ist der Versuch, verschiedenste Arten von Daten in Form eines Hypertext-Netzes unter Einbeziehung der bereits vorhandenen Dienste bereitzustellen.

Wer diesen Satz tatsächlich verstanden hat, darf beim nächsten Abschnitt weiterlesen. Ansonsten noch mal kurz für alle: Internet-Dienste sind z.B. Mail, News, FTP (siehe auch hier) und Gopher. Beim WWW kommt noch der neue (Pseudo-) Dienst Hypertext transfer protocol (HTTP) dazu. Die dazugehörigen Dateien enden in der Regel auf .html oder .htm. Diese Dateien sind reine Textdateien, die bestimmte Kombinationen von Zeichen zur Formatierung beinhalten. So werden einige Textstellen clickable (mit der Maus anzuklicken) und stellen dadurch Links dar, die auch wieder eine html-Datei darstellen, die aber evtl. auf einem ganz anderen Rechner in einem weit entfernten Netzwerk liegt. Alle diese Netze bilden nämlich ein gemeinsames, großes Netz: Das Internet.

Auch die Universität Koblenz ist Teil des Netzes, so daß nicht nur Informationen von anderen Unis und Institutionen rund um den Globus abgerufen werden können, sondern auch regionale Mitteilungen, wie etwa das jeweils aktuelle Professorenverzeichnis (mit Bildern zum ausschneiden), die Raumbelegungen, diverse Hilfsseiten, Informationen zu Forschungsprojekten und über die Fachschaften oder das Archiv der 42. Dieser Reiseführer ist ebenfalls vertreten.

Browser

Der Zugang zum Daten-Highway erfolgt unter X-Windows über einen sogenanten Browser namens Mosaic oder Netscape, den man aufruft mit:
www     oder     netscape

Nach dem Start befindet man sich zunächst auf der Homepage der Uni Koblenz, von der aus über Verweise im Text auf andere Seiten gesprungen werden kann. Entsprechende Stellen sind etwa durch Unterstreichen oder Symbole gekennzeichnet. Man erkennt diese Stellen auch daran, daß sich der Mauszeiger zu einer Hand verändert.

Die Bedienungsanleitung der WWW-Browser ist immer online, über das Menü Help, verfügbar.

Die wichtigsten Knöpfe in der Button-Leiste sind bei beiden Browsern Stop, Back und Open, um das Laden einer neuen Seite abzubrechen, eine Seite zurückzugehen oder eine URL (die Kombination aus Dienst, Server und Datei; und auch als WWW-Adresse bezeichnet) mit der Hand einzugeben.

Netscape ist zusätzlich auch noch ein Mail- und ein News-Reader beigelegt, welche auf Knopfdruck auf dem entsprechenden Menüpunkt im Menü View aktiviert werden.

Homepage

Heute ist man erst etwas, wenn man seine eigene Hyperraum-Umgehungsstraße hat. Dafür muß man sich ein Verzeichnis www im eigenen Verzeichnis einrichten (/home/Kennung/www). In diesem Verzeichnis muß auch alles untergebracht werden, was Du im WWW zur Verfügung stellen willst. Das wichtigste ist eine Datei index.html. Diese Datei wird nämlich gesucht, wenn Du mit http://www.uni-koblenz.de/~Kennung versuchst, Dein erstes Experiment auf den Bildschirm zu holen.

Diese Datei ist, wie oben schon erwähnt, eine reine Textdatei und kann mit jedem Editor erstellt oder bearbeitet werden.

HTML-Dateien bestehen aus reinem Text und Tags. Tags sagt man zu dem in < und > eingeschlossenen Text, der dem Browser zur Formatierung dient. In der Regel wird ein Tag mit "<Tag>" eingeleitet und mit "</Tag>" wieder beendet. Z.B. bildet Folgendes eine HTML-Datei:

<html><head></head><body>
Dies ist eine HTML-Seite.<p>
</body></html>

Das <html>-Tag leitet jede HTML-Datei ein, <head> und <body> markieren den Kopf und Körper der Datei. Der Kopf beinhaltet meist die Vorabinformationen wie z.B. Titel und evt. ein Java-Script.Im Körper findet sich dann der eigentliche Text.

Da eine HTML-Einführung den Rahmen des Anhalters sprengen würde, verweisen wir an dieser Stelle an weiterführende Literatur. Diese müßt Ihr natürlich nicht gleich kaufen, sondern könnt sie Euch (mit einem bißchen Zeit) aus dem WWW ziehen (SelfHTML liegt lokal an dieser Uni vor).

Wenn Ihr aber eine wirklich originelle Homepage machen wollt, aber Eure Phantasie Euch im Wege ist, könnt Ihr natürlich auch auf Datenklau gehen. Ein coole Seite läßt sich über das Menü View-Document Source im HTML-Code ansehen und von dort aus leicht in Eure eigen Seite einbinden.

Der Witz einer eigenen Homepage? Du kannst sie im Browser als Deine Startseite definieren, und schon wird bei jedem Start des Browsers genau diese auf dem Bildschirm angezeigt. Vorteil? Du kannst dort Deine Lieblingslinks einbinden, um so ziemlich schnell zu den Seiten zu kommen, die Dir am besten gefallen. Die andere Möglichkeit zum schnellen Surfen ist der Weg über Bookmarks. Aber wie das funktioniert, mußt Du selber herausfinden.