Mail-Server

ID #1206 Mails an root lesen

Problem:

Mails an root werden von den meisten Einsteiger-Admin's nicht gelesen. Dabei sind sie essentiell wichtig. Z.B. wird man über fehlerhafte Cronjobs informiert oder wenn ein anderes Programm was zu meckern hat. Andererseits kann ein mbox auch mal eine ganze Menge an MegaBytes auf der Festplatte weg nehmen.
Und vor allem: Wenn der eigene Server als Spam-Schleuder missbraucht wird, kommen massenhaft Mails an postmaster aka root an. So bekommt man solche Vorfälle sofort mit, anstatt erst später, wenn der Mail-Server nicht mehr reagiert.

Lösungsvorschläge:

1. Mail auf dem Server lesen:

Das ist die einfachste Methode, man muß sich aber ständig dafür (per ssh) einloggen. Dazu nutzt man einfach die Kommandozeilen Email-Clients pine oder mutt. Beide Clients haben eine ausführliche Online-Hilfe und sind über die Cursor-Tasten bedienbar.

2. root-Mails auf andere Emails weiterleiten:

Hier führen viele Wege nach Rom. Im wesentlichen ist der Weg abhängig vom System, der genutzten Admin-Software und natürlich dem MTA. Schaut Euch einfach mal folgende Vorschläge an und sucht Euch den besten raus.

2.1 Änderung der /etc/aliases:

Diese Version nenne ich direkt als erstes, weil es die einfachste und fast immer umsetzbare Version ist. (Achtung: Nicht alle Qmail-Installationen beachten diese Datei! Vorallem die Plesk-Qmail nicht.)
In der Datei /etc/aliases finden wir viele Einträge folgender Art:

postmaster:     root

Was hindert uns also daran, diese Datei entsprechend zu erweitern? In der Regeln nichts. Ein passender Eintrag kann z.B. so aussehen:

root:     web1p1

Zu beachten: Nach jeder Änderung braucht der Mailserver einen restart, damit er die Datei neu einließt.

Achtung: Beachtet je nach MTA folgendes:

  • Bei Sendmail dürfen nur lokale User/Postfächer angegeben werden.
  • Postfix (und evtl. Qmail) kann hier auch an externe Emails weiterleiten.
  • Bei lokalen Postfächern kann man mit einem Slash davor verhindern, daß eine weitere Umleitung zum tragen kommt.
  • Qmail kann sogar Scripte mit dieser Email aufrufen. Der Syntax ist identisch mit den Eintragungen in der Datei .qmail.
  • Confixx überschreibt in älteren Versionen diese aliases! Hier muß der zusätzliche Eintrag in der Datei ~/confixx/safe/aliases_header vorgenommen werden.

2.2 Wenn Procmail als MDA arbeitet:

Procmail ließt (zusätzlich zu einer ~/.procmailrc) die Datei ~/.forward aus. Dort kann einfach eine Weiterleitung eingetragen werden:

email@gmx.de
web1p1
\root

Die erste Zeile verschickte es an einen GMX-Account. Die zweite Zeile legt die Mail im Postfach web1p1 ab, und die dritte Zeile ist etwas kniffliger: Sie legt die Mail im root-Postfach ab ohne die vorhandene .forward-Datei zu beachten. (Dafür steht der Slash davor.)
Natürlich wäre die 3.Zeile als einzige Zeile sinnentleert. Sie macht also lediglich in Kombination mit einer der anderen Zeilen davor Sinn.

2.3 Qmail mit .qmail:

Solange Qmail selber als MDA tätig ist, ließt er die Datei /root/.qmail bevor er die Emails an root ausliefert. Hier kann man ebenfalls eine Weiterleitung eintragen:

&info@meine-domain.de
./Maildir/

Zu beachten ist hier, daß diese Datei von oben nach unten abgearbeitet wird, bis eine Zeile ohne Fehler fertig ist. ./Maildir/ kommt also nur zum tragen, wenn die vorherige Zeile einen Fehler auswirft.

Bei einigen Systemen ist (vor allem bei einer Plesk-Installation) ist eine Datei /var/qmail/aliases/.qmail-root vorhanden. Diese wird vor /root/.qmail gelesen/ausgewertet. Daher muß der o.g. Lösungsweg in dieser Datei umgesetzt werden.

 

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vom 2007-01-06 14:31, zuletzt 2007-04-22 20:16     Artikel ausdrucken Artikel weiterempfehlen Als PDF-Datei anzeigen

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Kommentar von Marcus (2007-08-06 16:51:24):
Hi,

ich habe den Eintrag in ~/confixx/safe/aliases_header eingetragen und ich habe es in /etc/aliases probiert, den Postfix neu gestartet - aber die bereits im Spool vorhandenen Mails bleiben dort liegen. Mache ich irgendwas falsch?

Grüße
Marcus

Kommentar von Dirk (2010-02-11 11:16:44):
Habe Plesk und trotzdem kommen root mails nicht an bei mir.

Dirk