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ID #1378 Grub 2 - Ein erster Einblick

Den Umstieg des Boot-Managers von Lilo auf Grub haben inzwischen die meisten Linux-Distributionen vollzogen. Und schon steht der nächste Boot-Manager der Zukunft in den Startlöchern: Grub 2.
Da er bereits in der neuen Ubuntu Version 9.10 (Karmic Koala) als standard Boot-Manager mitgeliefert wird, ist es Zeit mal einen Blick darauf zu werfen.

Aufbau

Grub 2 ist stark modifiziert worden. Aber nur zu seinem Vorteil. Denn die große Modularisierung lässt mehr Spielraum zu. So unterstützt Grub 2 nun direkt (Software-)RAID und LVM-Partitionen, beliebige weitere Dateisysteme und einige eher exotische Features.

Der erste Blick ins Verzeichnis /boot/grub/ läßt einen schnell verzweifeln. Dazu besteht aber kein Grund. Denn die meisten Dateien braucht man nicht oder muss sie zumindest nicht beachten.
Die Datei menu.lst findet sich nicht mehr aber dafür eine grub.cfg. Sie ist nicht nur umbenannt, sondern hat auch ihre Syntax verändert. (Allerdings leider nicht in eine XML-Schreibweise.):

menuentry "Ubuntu, Linux 2.6.31-14-generic" {
	set quiet=1
	insmod ext2
	set root=(hd0,1)
	search --no-floppy --fs-uuid --set 4d8167db-a88c-4209-9f5c-27fda684f112
	linux   /boot/vmlinuz-2.6.31-14-generic root=UUID=4d8167db-a88c-4209-9f5c-27fda684f112 ro quiet splash
	initrd  /boot/initrd.img-2.6.31-14-generic
}

Hier sehen wir bereits, dass das Modul für das Dateisystem geladen werden soll: insmod ext2
Erst auf den zweiten Blick fällt das Auge auf set root=(hd0,1).
Dies ist nicht wie gewohnt die zweite Partition auf der ersten Platte, sondern die Erste.

Konfiguration

Letztendlich muss man als Anwender nicht ins Verzeichnis /boot/grub/ schauen. Denn Grub 2 wird vollständig in /etc/grub.d/ konfiguriert. Hier finden sich Shell-Scripte welche über grub-mkconfig aufgerufen werden und ihren Teil zur grub.cfg hinzufügen.
Bei Ubuntu 9.10 enthält dieses Verzeichnis folgende Dateien:

00_header
05_debian_theme
10_linux
20_memtest86+

Es ist nicht schwer zu erraten was sich in der jeweiligen Datei versteckt.

Der Aufruf von grub-mkconfig ist leider nicht ganz so trivial:

grub-mkconfig -o /boot/grub/grub.cfg

(Wenn man nicht im Administrations-Terminal ist, sollte noch ein sudo davor.)

Erfreulicherweise hat sich am MBR-Installer nichts geändert:

grub-install /dev/sda

Damit installiert man den Master-Boot-Record von Grub 2 auf der ersten Festplatte.

Fazit

Grub 2 bietet deutlich mehr Features.
Auch ist die Erkennung von fremden Betriebssystemen verbessert worden.
Doch leider ist die Konfigurations-Methode für viele Admins ein Rückschritt. Denn es ist wesentlich umständlicher/schwerer den Konfigurator grub-mkconfig innerhalb der richtigen Umgebung aufzurufen, wenn man gerade in eine Recovery-System arbeitet bzw. in einem anderen OS gebootet hat.

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vom 2009-11-24 09:34, zuletzt 2009-11-24 09:43     Artikel ausdrucken Artikel weiterempfehlen Als PDF-Datei anzeigen

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Kommentar von greg (2010-03-22 01:00:50):
Hallo,
du beschreibst in dem Artikel: http://www.huschi.net/2_215_de-grub-fallback-strategie.html eine Fallback-Strategie für Grub.
Geht das auch mit Grub2?

mfg

Kommentar von huschi (2010-03-23 09:46:55):
Antwort an Greg: JA.

huschi.

Kommentar von greg (2010-03-26 03:25:33):
Frage an huschi: Und wie?